Kreativität – von weissen Hasen und schwarzen Löchern!

Sie werden sich nun fragen, was weisse Hasen und schwarze Löcher mit Kreativität zu tun haben. Ganz viel, denn bei Kreativität geht es vor allem ums Loslassen und darum, vom Gewohnten und Vertrauten ins Ungewisse zu springen, ohne zu wissen, wo wir landen. Wie es der weisse Hase aus “Alice im Wunderland” getan hat. Wenn Alice damals bei einem langweiligen Picknick nicht so neugierig gewesen und dem weissen Hasen nicht durch einen Kaninchenbau gefolgt wäre, hätte sie sich nie in einer wundersamen Welt wiedergefunden – dem Wunderland. Ja, es braucht tatsächlich Mut, um Neues zu entdecken und kreativ zu sein. Kreativität hinterfragt den Status quo. Aus Kreativität erwächst der Mut, die Dinge neu zu denken. Kreativität bringt Innovation. Mit unseren folgenden Kreationstipps gelingt Ihnen der Start in den Kreationsprozess bestimmt. Überraschen Sie Ihre Spender*innen mit kreativen Ansätzen und bereichern Sie Ihre Projekte mit spannendem Storytelling. Willkommen im getunik Creativity Wonderland!

 

Jeder trägt das Potenzial zur Kreativität in sich!

“Jeder ist ein Künstler!” war eine zentrale Aussage von Joseph Beuys (1921–1986), einem deutschen Künstler, Aktivist und Lehrer, bekannt für seine vielseitige künstlerische Praxis. Er vertrat die Ansicht, dass kreatives Potenzial in jedem Menschen schlummert und dass Kunst nicht auf traditionelle Formen beschränkt sein sollte. Wenn wir Beuys’ Aussage Rechnung tragen, warum wissen dann so viele Menschen nicht, dass sie sehr wohl kreativ sind? Wir glauben, es liegt daran, dass der Zugang zur Kreativität meist zu hochschwellig ist. Wie können wir unsere brachliegende Schöpfungskraft anzapfen? Es ist ganz simpel – JUST DO IT! Einfacher gesagt als getan. Aber fangen wir von vorne an. Was ist Kreativität überhaupt?

Was ist Kreativität?

Über Kreativität gibt es tausendundeine Definition. Uns gefällt vor allem die folgende Formulierung von Rick Rubin aus seinem Buch kreativ. Die Kunst zu sein (2023), die lautet: Etwas zu erschaffen bedeutet, etwas ins Sein zu bringen, das vorher noch nicht da war! Eine sehr zarte Sicht auf die Kreativität, aber in unseren Augen trifft er damit ins Schwarze. Wir leben alle in einer Welt, die von Menschen gestaltet wurde. Jede Entscheidung ist sozusagen ein kreativer Akt. Ein weiterer Punkt, der Kreativität ausmacht, ist die Überraschung. Was wir kreieren, ist nicht nur nie da gewesen, sondern überrascht uns auch. Im besten Fall auf eine positive Art und Weise. Das Gute an der Überraschung ist, dass mit ihr immer Emotionen im Spiel sind. Und Sie wissen bestimmt auch, bei 90 % der Kaufentscheidungen sind Emotionen involviert. Eine Spende ist auch eine Kaufentscheidung, und zwar eine sehr gute, wenn nicht sogar die beste. Wer spendet, empfindet ein wohliges Gefühl. Allein der Vorsatz oder der Gedanke, freigiebiger zu sein, löst neuronale Veränderungen im Gehirn aus, die zu Glücksgefühlen führen.

Dieser Effekt wird von Verhaltensökonomen «warm glow» genannt.

Also, es gibt tausendundeinen Grund, endlich ins kreative Arbeiten zu kommen. Man muss es nur tun. Da wären wir wieder bei der simplen Aussage – EINFACH BEGINNEN! Ja, aber wie geht nun Kreativität?

Braucht Kreativität Chaos oder Ordnung?

Die meisten Menschen sind der Meinung, dass Kreativität im Chaos entsteht. Das ist nur die halbe Wahrheit. Albert Einstein hat es gut auf den Punkt gebracht: «Nichts kann entstehen ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos.» Um etwas Neues entstehen zu lassen, muss eine alte Ordnung aufgelöst werden.

Das Chaos-Ordnung-Modell von Gabrielle Schmid (Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste) zeigt sehr schön, wie und in welchem Raum Kreativität stattfindet. Das Denken durchläuft dabei vier Phasen. In den ersten zwei Phasen gibt man der Veränderung Raum und öffnet sich (divergentes Denken). Hier wird die Situation verstanden (Phase 1) und danach können erste Ideen entwickelt werden (Phase 2). Sind ausreichend Ideen generiert worden, wird der Raum wieder geschlossen (konvergentes Denken). Die erarbeiteten Ideen werden nun geprüft (Phase 3) und die besten Ideen werden umgesetzt (Phase 4). Kreativität findet in diesem Trapez statt – es ist tatsächlich ein Ort, der als Chaos empfunden werden kann. Damit dieses Chaos in einem geordneten Rahmen stattfindet, folgen wir bei getunik einem Ideenfindungsprozess, der uns mittels verschiedener Übungen Schritt für Schritt zur finalen Idee leitet. Dieser Prozess läuft natürlich nicht immer geordnet und linear ab. Innerhalb des Ideenfindungsprozesses überspringt man auch mal eine Aufgabe oder kehrt zu einer bereits erledigten zurück und ergänzt und modifiziert etwas. Wahrscheinlich ist es gerade dieser Raum, der für viele Menschen, die nicht täglich mit Kreativität zu tun haben, schwer auszuhalten ist. Aber es lohnt sich, diese Aufs und Abs durchzustehen, denn das Gefühl, das entsteht, fühlt sich irgendwann wie Surfen an – spätestens dann befindet man sich im berühmten Flow! Wie gelangt man in diesen Zustand?

Welche Einflussfaktoren führen zum bekannten Flow?

«Flow ist der Zustand, in dem Menschen voll in ihrer Aufgabe aufgehen, Raum und Zeit vergessen und sich nur noch um die Tätigkeit kümmern.» So fasst der Kreativitätsforscher und Psychologe Mihály Csíkszentmihályi seine Flow-Theorie in einem Satz zusammen. Dieses Gefühl des Flows ist Ihnen sicher bekannt. Und dieses Gefühl ist ein “Crème de la Crème”-Zustand der Kreativität. In diesen Momenten, die meist nicht von ewiger Dauer sind, fühlen wir uns weder unter- noch überfordert. Das bedeutet, die Anforderungen und die eigenen Fähigkeiten halten sich perfekt die Waage (siehe Grafik).

Was sind die Einflussfaktoren, die einen solchen perfekten Schaffensrausch begünstigen? Kreativität gelingt besser, wenn Sie folgende Punkte befolgen.

  • 1. Tageszeitliche Schwankungen: Legen Sie die kreative Arbeit auf die Tageszeit, in der Ihre Batterie gut aufgeladen ist. Sonst kann es sein, dass Sie für gute Ideen die doppelte Zeit brauchen.
  • 2. Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die Ihren Energiehaushalt stabilisiert und somit die Grundlage für kreative Denkprozesse schafft.
  • 3. Umgebung: Schaffen Sie eine inspirierende Umgebung, die den kreativen Fluss fördert. Ein harmonischer Arbeitsplatz kann positive Auswirkungen auf Ihre Kreativität haben.
  • 4. Werkzeuge: Nutzen Sie die richtigen kreativen Werkzeuge, sei es Software, Hardware oder physische Utensilien, sie helfen Ihnen dabei, Ihre kreativen Ideen effektiv umzusetzen.
  • 5. Menschliche Kontakte: Pflegen Sie vielfältige soziale Verbindungen, um unterschiedliche Perspektiven und Ideen zu gewinnen, die Ihre Kreativität beflügeln.
  • 6. Haltung: Kultivieren Sie eine positive und aufgeschlossene Haltung gegenüber neuen Ideen und Herausforderungen, das unterstützt Ihren kreativen Prozess.
  • 7. Motivation: Finden Sie intrinsische Motivation, indem Sie sich klare Ziele setzen und eine Leidenschaft für Ihre kreativen Projekte entwickeln.
  • 8. Kultur: Integrieren Sie kulturelle Einflüsse in Ihren kreativen Prozess. Das fördert Vielfalt und Originalität.

Wenn Sie nur schon die Hälfte dieser Einflussfaktoren beachten, gelingt Ihnen der Einstieg in Ihren Kreativprozess. Probieren Sie es aus. Jetzt wird es konkreter. Wir steigen in den eigentlichen Kreationsprozess ein. Bleiben Sie dran!

In acht Schritten zu Ihrer Superidee!

Egal, ob Sie mit uns arbeiten oder ein kreatives Projekt auch mal ohne uns durchführen möchten. Das Einhalten dieser acht Schritte ist Gold wert, um einer oder eben Ihrer Superidee näher zu kommen. Let’s start!

Schritt 1 – Briefing
Dies ist sicherlich der mühsamste Teil für alle Projektbeteiligten, aber glauben Sie uns – es ist der wichtigste Schritt! Hier werden die wegweisenden Fragen gestellt und der Rahmen für das gesamte Projekt gesetzt. Bei unseren Projekten erhalten Sie gleich zu Beginn diesen Fragebogen, und es lohnt sich, ihn mit Ihrem Team akribisch durchzugehen. Betrachten Sie es als Warm-up für die nächste Phase – das Kickoff mit dem Kreationsteam.

Schritt 2 – Kickoff
Im Kickoff werden alle Antworten auf die im Briefing gestellten Fragen angeschaut, hinterfragt und, wenn nötig, ergänzt. Wir befinden uns in der Phase 1: Situation verstehen im Ordnung-Chaos-Modell. Das ist der eine Teil des Kickoffs. Der andere Teil ist ebenso wichtig. Während des Kickoffs lernt sich das gesamte Projektteam kennen. Auftraggeber – somit Ihre Organisation – und der Auftragnehmer – alle Beteiligten der getunik, insbesondere die Krea-Teammitglieder. Für ein kreatives Projekt (aber grundsätzlich für alle Projekte) ist es wichtig zu spüren, wie die Menschen ticken, die zusammenarbeiten.

Schritt 3 – Einlesen
Jetzt kann das Krea-Team loslegen. Das ist wohl die schönste Zeit für eine kreative Person. Im besten Fall fühlt sich diese Person wie ein Schwamm und saugt alles auf, was für das Projekt relevant ist. Der Kreationsprozess befindet sich nun in vollem Gange. Wir befinden uns in der Phase 2: Ideen entwickeln und sind offen für das grosse Chaos, aber auch für das höchste Potenzial.

Schritt 4 – Rückfragen
Spätestens jetzt muss geklärt werden, was noch unklar ist. Dies kann sehr gut auch auf schriftlicher Basis geschehen. Ein Meeting ist nicht mehr erforderlich.

Schritt 5 – Recherche
Diese Phase ist für die kreative Person essentiell. Auch hier ist es wichtig, alles aufzunehmen, mit dem Unterschied, dass wir nicht in unserem Garten bleiben, sondern über den Zaun in andere Gärten schauen. Spätestens jetzt kommt, wie am Anfang erwähnt, der weisse Hase von “Alice im Wunderland” zum Zuge. Wir müssen gewohnte Pfade verlassen und ins Ungewisse springen. Mal schauen, was passiert.

Schritt 6 – Diffuse Wolke
Alles, was wir neu erfahren haben, das Wichtige wie Unwichtiges, wird in einer diffusen Wolke gesammelt. Das macht jede*r Kreative*r unterschiedlich. Das kann ein analoger Notizblock sein, eine digitale Notiz-App, eine Bürowand mit Post-its oder, was immer gut ist, ein Miroboard auf Ihrem Computer. Natürlich kommen in dieser Phase auch Brainstormings, Schulterblicke und andere kreative Methoden zum Zuge. Wie bereits zuvor erwähnt, haben wir bei getunik einen Inhouse-Ideenfindungsprozess etabliert, der wiederum in sieben Übungen zur Superidee führt. Er hilft, das kreative Chaos in geordneten Bahnen zu halten. In diesem Prozess ist vieles erlaubt. Denn Kreativität lebt davon, in Möglichkeiten zu denken. Das Motto ist: alles, was sein könnte. Geben Sie Ihrer Kreativität Raum!

Schritt 7 – Herleitung
Heureka! Der Kreativitätsforscher und Psychologe Mihály Csíkszentmihályi,
Begründer der Flow-Theorie, nennt diesen Moment auch Aha-Moment. Die Superidee(n) sind da. Aus der diffusen Wolke entspringt ein Geistesblitz und auf einmal sind diverse Kreativ-Ideen da. Dieser Moment ist tatsächlich magisch und manchmal auch schwierig zu rekonstruieren. Die Ideen sind da, jetzt gilt es, wieder Ordnung ins Geschehen zu bringen. Das geschieht, indem ein Konzept für die Ideen verfasst wird. Für uns ist es die Herleitung. Wir befinden uns in der Phase 3: Lösungen erarbeiten.

Schritt 8 – Präsentation
Und jetzt bitte alles noch schön machen. Nehmen Sie sich Zeit für die Präsentation Ihrer Ideen. Das Storytelling ist das A und O, um Ideen wirkungsvoll zu präsentieren. Also – beginnen Sie mit der Form Ihrer Präsentation nicht zu spät. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Präsentation (z. B. eine Keynote, PowerPoint oder eine andere Präsentationsform), gleich nach dem Kickoff aufgesetzt werden sollte. Feilen Sie in den lauen Kreativzeiten am besten an der Struktur. Auch dies ist ein Krea-Trick – dabei entstehen häufig Ideen, die ebenso zu einer Superidee entwickelt werden können. Der grosse Tag ist da – die Präsentation Ihrer Ideen. Jetzt gilt es, die Funken sprühen zu lassen. Wenn Sie in der Lage sind, Ihre Ideen in Elevator-Pitch-Länge, also in ein bis maximal zwei Minuten zusammenzutragen, dann sind Sie bereit für den grossen Auftritt, den Sie dann natürlich noch ein wenig ausschmücken dürfen.

Wie fühlen Sie sich bis jetzt? Konnten Sie uns bis hierhin folgen? Bleiben Sie noch ein bisschen bei uns – der nächste Abschnitt ist sehr hilfreich. Es folgen Tipps, die Ihnen dabei helfen, ein kreatives Tief zu überstehen.

Krea-Hacks to go!

  • Gute Ideen brauchen Zeit: Eine feine Tomate wächst nicht von heute auf morgen. Ideen brauchen Zeit. Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend Pausen einlegen. In denen geschieht nämlich am meisten.
  • Kreationen brauchen einen roten Faden: Definieren Sie klare Ziele und einen Leitfaden für Ihre Ideen, um einen kohärenten und durchdachten kreativen Prozess zu gewährleisten.
  • Mit Safety Checks werden Flops verhindert: Implementieren Sie regelmässige Feedbackschleifen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und Misserfolge zu vermeiden.
  • Kreationen brauchen Musse, Bewegung, Luft und Liebe: Sorgen Sie für ausreichend Freiraum, körperliche Aktivität, frische Luft und emotionale Verbundenheit.
  • Gute Kreationen entstehen selten alleine: Suchen Sie den Austausch mit anderen, denn unterschiedliche Perspektiven und Ideen tragen zu innovativen und erfolgreichen Kreationen bei.
  • Vertrauen Sie dem Prozess: Auch wenn es Phasen der Unsicherheit gibt. Oft entwickeln sich die besten Ideen im Laufe der Zeit und durch konsequentes Arbeiten. Es ist normal, wenn Sie zu Beginn nicht wissen, wohin es geht. Manchmal weiss man das auch erst nach der Hälfte der kreativen Reise, also keine Panik! Heureka wird kommen, solange Sie dranbleiben und Ihre Pausen einhalten. Und Freude wird überwiegen. Versprochen!

Wie können wir Ihnen heute helfen?

Geschafft!
Trauen Sie sich den Sprung ins geordnete Chaos und lassen Sie los! Verabschieden Sie sich von klar vorhersehbaren Arbeitsmustern. Kreativität hat ihre eigenen Gesetze. Alles, was Sie tun müssen, ist beginnen, den Sprung ins Wunderland wagen und dranbleiben.

Kreativität ist ein Prozess, vertrauen Sie ihm: get_creative!

In welcher Phase Ihres Kreationsprozesses stecken Sie?
Sie finden das alles ganz grossartig, aber kommen nicht so recht ins Tun, haben sich verzettelt, Ihnen fehlen die Ressourcen oder Sie stagnieren? Kein Problem – wir lassen Sie nicht allein! Wir freuen uns, wenn wir Sie bei Ihrer Kampagne, Journey oder einer anderen kreativen Herausforderung unterstützen können. Melden Sie sich einfach und buchen Sie ein unverbindliches Kreativberatungsgespräch mit uns.

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